Viszeral Eure, TEXT BY ELISA GANIVET
Glauben Sie nicht, dass ein Gott Herzen und Nieren untersuchen kann,
und eingrenzt was seinen Ursprung in der Natur und was seinen Ursprung in der Freiheit hat.
M. Merleau-Ponty.
Der Mensch besteht nur aus dem flüssigen und rauen Netz seines Organismus. Die Leidenschaft, die er empfindet konzipiert sich nur aus dem Wesen der Idee. Dennoch sind es die fleischlichen und knochigen Körper höchstpersönlich, die sich im Ausbruch erotisch-romantischer Gefühle begegnen. Barbara Fragogna spielt ihre « gentlewomaneria » mit einer besonders genüsslichen und organischen Perfektion.
Den Geschmack der Organe nehmen wir mit allen unseren Sinnen wahr. Die Künstlerin transportiert uns in ein romantisches Märchen, dessen Ironie wir uns nicht erwehren können. Und was wäre die Leidenschaft ohne Ironie? Unsere Leiden und zwischenmenschlichen Bindungen wählen wir frei. Unsere Handlungen in ihrem Wahn sind vorhersehbar. Bewusst tauchen wir in sie ein, denn der Mensch ist ein Tier (wie, politisch), ja, ironisch. Oder auch absurd? Ein absurder Prozess wird entfacht, wird das Verlangen nicht gestillt. Denn in seinem Verlangen ist der Mensch zu allem fähig. Der künstlerische Prozess des Briefeschreibens in der Form eines Gedichts, übertragen in eine E-Mail, macht für uns die kafkaeske Verwirrung konkret greifbar. Barbara enthüllt sie öffentlich, ohne Scham und Reue. Denn was ist schließlich ein Künstler, wenn nicht jemand, der uns seine eigene Wahrnehmung der Dinge darstellt. Eigentlich ist das Wesen der Liebe gefangen in Phasen: Zögern, Freude, Enttäuschungen und Beharrlichkeit, ist das nicht so? Die emotionale Umwelt wird uns dargeboten aus der Rekomposition der Wahrnehmungen unserer Umwelt durch unsere Sinne.
Seine zweite Wirbelsäule sollte man wohlüberlegt wählen. Denn offenbar ist es dieses Gerüst, das unsere Zukunft stützt und unsere Erfahrungen einfordert. Eine Aneinanderreihung vergangener Ereignisse prallt immer wieder auf sie zurück. Diese charakteristische Lektüre ist es, die unsere Gegenwart bestimmt. In diesem Sinne, verzweigt sich die doppelte Wirbelsäule, wie die Fantasiegebilde vom jeweils Anderem die sich gleichermaßen aus den unaufhörlichen Rück- und Umwegen herauslesen lassen. Aber diese an Symbiose grenzende Bewegung kann nur in der Gegenwart existieren, da sie konstituierend wird für unser eigenes Selbst. Oder nicht. Denn zum wiederholten Mal entscheiden wir über das Gleichgewicht unserer Triebe.
Anschließend an die Freude und den Genuss folgt die Ekstase. Unsere Fähigkeit zu Begreifen würde diese letztere Stufe jenseits unserer körperlichen Grenzen anordnen. Erreichen wir diese Grenze, ist die Ekstase für unseren Verstand nur eine Täuschung. Unser Bewusstsein und die Gewissheit um unsere Vergänglichkeit erlauben es uns im Zustand der Ekstase die Begrenzung unseres eigenen sensorischen Umfelds wahrnehmen. Die Vertiefung und Intensivierung unserer Fähigkeiten, könnte uns helfen, die Grenzen des uns gegebenen Raumes zu überwinden. Wenn wir über das Mögliche hinausgehen, ist die Transgression greifbar nah. In ihr ist nichts negatives, da es nur darum geht über unser eigenes Selbst hinauszuwachsen. Aber was befindet sich hinter der körperlichen und geistigen Grenzlinie? Wäre die Ekstase innerhalb dieser besonderen Charakteristika des « Außerhalb » nichts anderes als der Tod? Es wird zumindest die Evidenz der Todestriebe durch sie hervorgehoben. Das künstlerische Werk kann das Gleichgewicht zwischen der Ekstase und den zwei Trieben die uns ausmachen vor uns enthüllen. Wir spielen mit unserem Tod, als wollten wir uns des eigenen Lebens versichern. Wir berühren die Transgression, als wollten wir uns unsere eigene Existenz beweisen. Es ist kein Widerspruch, sondern ein Gleichgewicht, das uns endgültig erlaubt unserer eigenen Befriedigung entgegen zu fließen. Der Widerspruch unserer Triebe macht uns zu dem was wir sind, es ist diese Zirkulation der Strömungen, die uns ausmacht.
Die Geschichte interagiert mit der Metamorphose und die Metamorphose interagiert mit der Geschichte. Diese Interaktion, die malerisch, linear, bildhauerisch, photographisch sein kann, wird uns erzählt in der Dialektik der Begeisterung für das Leben. Es ist die immanente und konstante Weiterentwicklung, die Barbara Fragognas Sprache so besonders macht.
Elisa Ganivet
Doctor of Philosophy, Art Historian, Documentary and Cultural Engineer.
Glauben Sie nicht, dass ein Gott Herzen und Nieren untersuchen kann,
und eingrenzt was seinen Ursprung in der Natur und was seinen Ursprung in der Freiheit hat.
M. Merleau-Ponty.
Der Mensch besteht nur aus dem flüssigen und rauen Netz seines Organismus. Die Leidenschaft, die er empfindet konzipiert sich nur aus dem Wesen der Idee. Dennoch sind es die fleischlichen und knochigen Körper höchstpersönlich, die sich im Ausbruch erotisch-romantischer Gefühle begegnen. Barbara Fragogna spielt ihre « gentlewomaneria » mit einer besonders genüsslichen und organischen Perfektion.
Den Geschmack der Organe nehmen wir mit allen unseren Sinnen wahr. Die Künstlerin transportiert uns in ein romantisches Märchen, dessen Ironie wir uns nicht erwehren können. Und was wäre die Leidenschaft ohne Ironie? Unsere Leiden und zwischenmenschlichen Bindungen wählen wir frei. Unsere Handlungen in ihrem Wahn sind vorhersehbar. Bewusst tauchen wir in sie ein, denn der Mensch ist ein Tier (wie, politisch), ja, ironisch. Oder auch absurd? Ein absurder Prozess wird entfacht, wird das Verlangen nicht gestillt. Denn in seinem Verlangen ist der Mensch zu allem fähig. Der künstlerische Prozess des Briefeschreibens in der Form eines Gedichts, übertragen in eine E-Mail, macht für uns die kafkaeske Verwirrung konkret greifbar. Barbara enthüllt sie öffentlich, ohne Scham und Reue. Denn was ist schließlich ein Künstler, wenn nicht jemand, der uns seine eigene Wahrnehmung der Dinge darstellt. Eigentlich ist das Wesen der Liebe gefangen in Phasen: Zögern, Freude, Enttäuschungen und Beharrlichkeit, ist das nicht so? Die emotionale Umwelt wird uns dargeboten aus der Rekomposition der Wahrnehmungen unserer Umwelt durch unsere Sinne.
Seine zweite Wirbelsäule sollte man wohlüberlegt wählen. Denn offenbar ist es dieses Gerüst, das unsere Zukunft stützt und unsere Erfahrungen einfordert. Eine Aneinanderreihung vergangener Ereignisse prallt immer wieder auf sie zurück. Diese charakteristische Lektüre ist es, die unsere Gegenwart bestimmt. In diesem Sinne, verzweigt sich die doppelte Wirbelsäule, wie die Fantasiegebilde vom jeweils Anderem die sich gleichermaßen aus den unaufhörlichen Rück- und Umwegen herauslesen lassen. Aber diese an Symbiose grenzende Bewegung kann nur in der Gegenwart existieren, da sie konstituierend wird für unser eigenes Selbst. Oder nicht. Denn zum wiederholten Mal entscheiden wir über das Gleichgewicht unserer Triebe.
Anschließend an die Freude und den Genuss folgt die Ekstase. Unsere Fähigkeit zu Begreifen würde diese letztere Stufe jenseits unserer körperlichen Grenzen anordnen. Erreichen wir diese Grenze, ist die Ekstase für unseren Verstand nur eine Täuschung. Unser Bewusstsein und die Gewissheit um unsere Vergänglichkeit erlauben es uns im Zustand der Ekstase die Begrenzung unseres eigenen sensorischen Umfelds wahrnehmen. Die Vertiefung und Intensivierung unserer Fähigkeiten, könnte uns helfen, die Grenzen des uns gegebenen Raumes zu überwinden. Wenn wir über das Mögliche hinausgehen, ist die Transgression greifbar nah. In ihr ist nichts negatives, da es nur darum geht über unser eigenes Selbst hinauszuwachsen. Aber was befindet sich hinter der körperlichen und geistigen Grenzlinie? Wäre die Ekstase innerhalb dieser besonderen Charakteristika des « Außerhalb » nichts anderes als der Tod? Es wird zumindest die Evidenz der Todestriebe durch sie hervorgehoben. Das künstlerische Werk kann das Gleichgewicht zwischen der Ekstase und den zwei Trieben die uns ausmachen vor uns enthüllen. Wir spielen mit unserem Tod, als wollten wir uns des eigenen Lebens versichern. Wir berühren die Transgression, als wollten wir uns unsere eigene Existenz beweisen. Es ist kein Widerspruch, sondern ein Gleichgewicht, das uns endgültig erlaubt unserer eigenen Befriedigung entgegen zu fließen. Der Widerspruch unserer Triebe macht uns zu dem was wir sind, es ist diese Zirkulation der Strömungen, die uns ausmacht.
Die Geschichte interagiert mit der Metamorphose und die Metamorphose interagiert mit der Geschichte. Diese Interaktion, die malerisch, linear, bildhauerisch, photographisch sein kann, wird uns erzählt in der Dialektik der Begeisterung für das Leben. Es ist die immanente und konstante Weiterentwicklung, die Barbara Fragognas Sprache so besonders macht.
Elisa Ganivet
Doctor of Philosophy, Art Historian, Documentary and Cultural Engineer.